Studium

Niederlande - HAN University

Zwischen Tulpenfeldern, Gruppenarbeiten und Stroopwaffeln

Maria H., Leisure and Tourism Management, 6. Semester, Niederlande, Arnheim, HAN University, Sommersemester 2024

Vorbereitung

Da ich nicht sicher wusste, wohin die Reise für mein Auslandssemester gehen sollte, lag mein Fokus bei der Suche eher auf den Unis selbst als auf der Destination. Dabei bin ich bald auf die HAN-University in Arnhem gestoßen. Die Bewerbung dort verlief problemlos und die Auswahl passender Kurse wurde von der Tatsache erleichtert, dass auch schon andere LTM-Student*innen vor mir dort waren.

Wer nicht im Studentenwohnheim wohnen möchte, sollte wissen, dass der Wohnungsmarkt in den Niederlanden eine Katastrophe ist. Zimmer sind schwer zu finden und schwer zu bezahlen. Daher kann ich, was die Unterkunft angeht, jedem nur empfehlen, auf die Studentenwohnheime von SSH zurückzugreifen. Austauschstudenten bekommen dort Zimmer zur Verfügung gestellt. Doch Vorsicht, auch hier zahlt man zwischen 500€ und 700€ pro Monat.

Alltag, Freizeit & Kultur

Natürlich sind die Niederlande keine wildfremde Kultur für uns Deutsche, doch es ist spannend auch die kleinen feinen Unterschiede zu entdecken. Generell findet man sich gut zurecht, da hier nahezu jeder Englisch spricht und einige sogar gut und gerne auf Deutsch reden. Dennoch lohnt es sich zumindest die Basics der Niederländischen Sprache zu lernen, um noch tiefer in die Kultur eintauchen zu können. Niederländisch gibt es auch an der Uni und als LTM-Student*in kann man sich den Kurs sogar für Special Topics anrechnen lassen.

Seine Freizeit kann man gut nutzen, um vieles zu entdecken. Allein in Arnhem gibt es tausend kleine Geschäfte und Cafés zu erkunden. Die Umgebung eignet sich perfekt für Radtouren und auch größere Städte wie Amsterdam, Utrecht oder Rotterdam sind mit dem Zug oder Auto nicht mehr als 1,5 Stunden entfernt. Apropos Fahrrad: kauft oder mietet euch eins oder bringt gleich euer eigenes mit. Die Fahrradinfrastruktur hier ist ein Traum und in der Regel ist das Fahrrad nicht nur günstiger, sondern auch schneller als die Öffis.

Um noch mehr Leute außerhalb der eigenen Unikurse kennenzulernen, eignen sich die Events des Arnhem Student Points (ASP) gut. Der ASP veranstaltet wöchentlich Events von Spieleabenden bis hin zu Mental-Health Workshops. Dort trifft man immer auf neue Leute, nicht nur aus anderen Fakultäten, sondern auch von anderen Unis hier in Arnhem.

Studium

Der wohl größte Punkt in meiner Entscheidung an die HAN zu kommen, war das Versprechen von praxisorientiertem Lernen. Und das wurde eingehalten. Alle Kurse werden in kleinen Gruppen unterrichtet und sind in der Regel ziemlich interaktiv. Zudem gibt es neben einer schriftlichen Prüfung oder einer Einzelleistung in Form eines Pitchs noch eine projektorientierte Gruppenarbeit, die 40-50% der Note ausmacht. Zwar haben Gruppenarbeiten auf jeden Fall ihre Berechtigung, jedoch können sie einen auch vor erhebliche Herausforderungen stellen. Besonders wenn die Gruppe zufällig zusammengewürfelt wurde und die Note bei einigen nicht wichtig für ihre Abschlussnote ist. Dessen sollte man sich auf jeden Fall bewusst sein.

Des Weiteren ist zu erwähnen, dass die Kurse nur für Austauschstudenten sind. Das heißt Kontakt mit den niederländischen Studierenden findet man nicht direkt durch die Uni.

Fazit

Die Niederlande sind ein tolles Land und jedem, der kein Problem mit Gruppenarbeiten (und einer etwas höheren Workload als in Stralsund) hat, dem kann ich empfehlen hier ins schöne Arnhem zu kommen. Was ich noch raten würde, ist von Anfang an zu den ASP-Events zu gehen oder auf seine Kommilitonen zu zugehen.